Die Anfänge
In den damals für alle sehr schwierigen Zeiten, insbesondere für die Pensionierten, die nur über eine bescheidene Rente verfügten und noch ohne die AHV auskommen mussten, haben mehrere Pensionierte entschieden, sich zusammenzuschliessen.
Anlässlich einer Informationsversammlung, abgehalten am 4. September 1943, im Café de la Paix, in Freiburg (ehemals gelegen an der Rue de Romont), haben einige pensionierte Staatsangestellte, der Lehrerschaft und der ehemaligen Eisenbahngesellschaft F.M.A (Freiburg-Murten-Ins-Bahn) beschlossen, einen Verein zu gründen, mit dem Ziel, ihre Interessen zu vertreten. Herr Cyprien Pauchard, ehemaliger Staatsangestellter, legte einen Statutenentwurf vor. Im Anschluss an einen Meinungsaustausch zwischen einigen Anwesenden, wurde der Entscheid getroffen, eine Anzahl des Entwurfs zu drucken, Interessierten zur Einsicht zuzustellen und anlässlich einer weiteren Sitzung, festgelegt auf Samstag, 18. September gleichenorts, in Kenntnis der Sachlage über den Wortlaut dieser Statuten zu befinden.
Die Gründungsversammlung wurde ebenfalls im Café de la Paix abgehalten. Sie fand am 18. September 1943 statt und legte den Grundstein zur RENTNERVEREINIGUNG DER ÖFFENTLICHEN DIENSTE (erste Bezeichnung über einige Jahre). Teilnehmer: 7 ehemalige Staatsangestellte, 13 Lehrer und 11 Angehörige der F.M.A. Dem an diesem Tag gewählten ersten Vorstand gehörten an: Cyprien PAUCHARD, ehemaliger Staatsangestellter, Präsident; Théophile RIEDO, ehemaliger F.M.A., Vizepräsident; Joseph JUNGO, ehemaliger Lehrer, Sekretär; Etienne DESCLOUX, ehemaliger Lehrer, Kassier; Louis MICHEL, ehemaliger Staatsangestellter, Beisitzer.
Die Entwicklung der Vereinigung
Der Wechsel der Zusammensetzung der Mitglieder führte zum Namenswechsel der Vereinigung. Um das Jahr 1948 verliessen die Pensionierten der Eisenbahn gesellschaft F.M.A. (Freiburg-Murten-Ins-Bahn), die bereits 1942 zur Eisenbahngesellschaft G.F.M. wurde, wie auch die Pensionierten der TRAM FREIBURG den Verein. Die Vereinigung nahm von da an auch Pensionierte anderer Berufsrichtungen im Dienste des Staates auf: Polizeibeamte, Förster, Strassenwärter, Spitalangestellte, usw. Die Bezeichnung änderte in:
RENTNERVEREINIGUNG DES STAATES FREIBURG (RVSF)
ihre heutige Identität. Anlässlich der GV vom 15. Juni 1993, beschloss die RVSF der Freiburgischen Rentnervereinigung (FRV), Partnerin des Staatsrates mit 7200 Mitgliedern, als Kollektivmitglied beizutreten. Die FRV ist Mitglied des Schweizerischen Seniorenrats SSR mit 300’000 Mitgliedern, Partner des Bundesrates.
Auf kantonaler, wie auf nationaler Ebene, ist es mit einer derartigen Struktur möglich geworden, Einfluss zu haben auf die Sozialpolitik der Schweiz.
Die bisherigen Präsidenten
Zehn Präsidenten wechselten sich seit 1943 an der Spitze des Vorstandes ab:
- Cyprien PAUCHARD, ehemaliger Beamter – 1943 bis 1945
- Théophile RIEDO, ehemaliger F.M.A – 1945 bis1948
- Louis JACCOUD, ehemaliger Lehrer – 1948 bis 1952
- Fernand JAQUET, ehemaliger Lehrer – 1952 bis 1966
- Maurice ZOSSO, ehemaliger Kreiskommandant – 1966 bis 1971
- Albert CARREL, ehemaliger Lehrer – 1971 bis 1981
- Lino BIANCHI, ehemaliger Professor – 1981 bis 1992
- Romain BERSIER, ehemaliger Chef des Amtes für Personal – 1992 bis 2002
- Jean-Pierre VILLEROT, ehemaliger Beamter – 2002 bis 2011
- Jean-François COMMENT, ehemaliger Schuldirektor – 2011 bis 2022
- Marie-Christine Dorand, ehemalige Adjunktin des Dienstchefs – seit 2023.
Wir danken, ohne sie namentlich aufzuführen, aber mit unserer ganzen Anerkennung, allen Kollegen, die seit den Anfängen eine Funktion zum Wohl der RVSF innerhalb des Vorstandes bekleidet haben.
Einige Anekdoten
Der jährliche Mitgliederbeitrag hat sich stark verändert: betrug er im Jahre 1943 fünfzig Rappen, so sind es heute CHF 30.00. Aber es besteht keine Gefahr in Verzug, da sich der Landesindex der Konsumenten-preise in dieser Zeitspanne um 426.30 % verändert hat (Quelle: BFS).
Seit ihrer Gründung fanden die Generalversammlungen der Vereinigung regelmässig statt, vorerst in Freiburg und ab 1976 in verschiedenen Kantonsteilen, vorwiegend in den Bezirkshauptorten. Seit 2014 halten wir aus Gründen der geografischen Lage, der Anzahl Parkplätze, der Räumlichkeiten, der Technik und des Gastronomieangebots unsere Versammlungen in Grangeneuve ab.
Auf Initiative des damaligen Präsidenten, Albert CARREL, erschien im Dezember 1979 die Erstausgabe «DER BOTE»…. und im Monat April 2023 wird Ihnen die 87. Ausgabe «DER BOTE» vorliegen.
Seit 1996 sind die Archive der RVSF sicher bei der KUB aufgehoben.
Quellen:
- «Der Bote» Nr. 7 (1983), 40 Jahre
- «Der Bote» Nr. 37 (1998), 50 Jahre
«Der Bote» Nr. 57 (2008), 65 Jahre
Verfasser: : Jean-François Comment, ehemaliger Präsident und Marie-Christine Dorand, aktuelle Präsidentin.